Historisch-hermeneutische Forschung und bildungstheoretische Konzeptentwicklung zur Problematik der Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts der öffentlichen Schule unter den Bedingungen einer pluralistischen Religionskultur. (Prof. Dr. Christian Kahrs)
Aus der Bearbeitung dieses Problemzusammenhangs (zugleich: Habilitation an der kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Paderborn) ist eine Publikation hervorgegangen, in der für ein pluralitätsbewusstes Verständnis des Religionsunterrichts im Zusammenspiel mit einschlägigen Parallelfächern plädiert wird.
Christian Kahrs:
Öffentliche Bildung privater Religion. Plädoyer für einen “Fachbereich Religion“ – obligatorisch für alle. (Religionspädagogik in pluraler Gesellschaft 13) Freiburg i.Br. 2009
Einleitung 9
Religionsunterricht, Ersatzunterricht, Fachbereich Religion
Metatheoretische Perspektive und positionelle Theoriebildung
1. Ordnung und der politisch-pädagogische Diskurs der Moderne 16
2. Pluralität und die Religionsgeschichte moderner Bildung 50
Privatreligiöser Synkretismus und die öffentlichen Angelegenheiten
3. Bildung als Kompetenz kritisch würdigender Wahrnehmung 84
Das Eigene und das Fremde im Prozess der Aneignung
Mit Schülern Religion erkunden als didaktisches Prinzip
4. Schule und die öffentliche Problematik privater Religion 131
Identität und Civilität als Bezugspunkte von Religionskompetenz
Bildungprivater Religion in der öffentlichen Schule
5. Fachbereich Religion als exemplarisches Lernfeld moderner Pluralität 166
Konfessionelle Profilierung von Theologie und Philosophie
Integration und Differenzierung im Fachbereich Religion
Schluss 218
Kulturpädagogik der Religion
Religion und Welterwerb
Literatur 227
Kurzanzeige des Inhaltes und seiner bildungspolitischen Relevanz:
Die Privatisierung der Religion hat tiefgreifende Folgen für die Verfassung der Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund plädieren die hier vorgelegten Studien für die Einrichtung eines für alle Schülerinnen und Schüler obligatorischen Fachbereichs Religion an der öffentlichen Schule. Im Wechsel von differenzierten Fachunterrichten (Philosophie und islamische, jüdische, katholische bzw. evangelische Theologie) und fachübergreifenden Integrationsphasen sollen die Schülerinnen und Schüler die religiöse bzw. weltanschauliche Vielfalt der Gegenwart als Unterricht praktisch erleben und dabei exemplarisch lernen, kritisch und konstruktiv mit Pluralität umzugehen. In einer globalisierten Welt wird dieses Bildungsziel immer wichtiger. Das Plädoyer für den Fachbereich Religion denkt strikt vom Auftrag öffentlicher Bildung her und stellt daher zugleich ein Modell für die schulpolitische Sondersituation in den Bundesländern Bremen, Berlin und Brandenburg vor.
Von Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, am
24.08.10 |
|